Über die Initiative

MINT in Niedersachsen

Studienerfolg in MINT-Fächern stärken

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur und die niedersächsischen Hochschulen haben sich gemeinsam das Ziel gesetzt, landesweit und systematisch den Studienerfolg in den MINT-Studienfächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu stärken. Mit den Expertinnen und Experten aus den Hochschulen – einschließlich den Studierenden – wurde ein Maßnahmenpaket geschnürt, mit dem junge Menschen sowohl in der Orientierungsphase als auch zu Beginn eines Studiums im MINT-Bereich gezielt unterstützt und gefördert werden. Die dafür verabschiedete Vereinbarung zur Studienorientierung und Stärkung des Studienerfolgs in den Studienfächern der Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik setzt an verschiedenen Punkten an.

Das vereinbarte Maßnahmenpaket gilt für alle niedersächsischen MINT-Hochschulen und schafft hervorragende Studienbedingungen für die Studierenden. Für alle Studieninteressierten werden zudem verlässliche Informationen bereitgestellt. Damit können sie überprüfen, ob ein MINT-Studium für sie die passende Perspektive darstellt.

Warum MINT?

Die MINT-Studienfächer sind von großer Bedeutung für die Innovations- und damit Zukunftsfähigkeit Niedersachsens. Denn Forschungsergebnisse dieser Fächer erweitern regelmäßig unser Verständnis der Welt. Und die Absolventinnen und Absolventen von MINT-Studiengängen sind hochqualifizierte Fachkräfte, auf deren Fähigkeiten und Kompetenzen die Gesellschaft dringend angewiesen ist. Daraus ergeben sich für die und den Einzelnen durch ein MINT-Studium sehr gute berufliche Perspektiven.

Analysen zeigen, dass sich viele Studierende zwar für ein naturwissenschaftlich-technisches Studium interessieren, sich jedoch zu viele – vor allem junge Frauen – letztlich gegen die Aufnahme eines MINT-Studiums entscheiden. Diejenigen, die das MINT-Studium beginnen, brechen das Studium aus verschiedenen Gründen zu häufig vorzeitig ab. Oftmals liegen die für ein MINT-Studium wesentlichen Informationen vor Studienbeginn nicht vor. Darum gehen das Land und die Hochschulen gemeinsam die Stärkung des Studienerfolgs in den MINT-Fächern an und möchten die Informationen zur Studienorientierung und die Studienbedingungen gezielt und dauerhaft weiter verbessern.

Die Maßnahmen im Detail

MINT-Videos: Aufgeteilt auf die MINT-Bereiche werden Videos erstellt, die anschaulich zeigen, was in einem Studium in jedem dieser Studienbereiche zu erwarten ist, welche Anforderungen mit dem Studium verbunden sind und welche Karrieremöglichkeiten sich daraus ergeben können.

Institutionalisierter Gesprächskreis Mathematik Schule - Hochschule: Mathematische Kompetenzen sind in den meisten MINT-Studiengängen von großer Bedeutung. Damit der Übergang von Schule zu Hochschule möglichst reibungslos verläuft, tauschen sich Schul- und Hochschulseite regional sowie landesweit regelmäßig aus und arbeiten an einem Instrument, das für studieninteressierte Schülerinnen und Schüler nachvollziehbar darstellt, welche mathematischen Kompetenzen sie mitbringen sollten, um einen guten Start in ein MINT-Studium zu ermöglichen.

Qualifizierte Beratung: Eine Entscheidung für oder gegen ein Studium sollte nicht allein auf Basis von Internetrecherchen erfolgen. Zur Klärung auch individueller Fragen und zur Unterstützung der Studienentscheidung bieten die Hochschulen in staatlicher Verantwortung die Möglichkeit für qualifizierte Studienberatungsgespräche an.

Modellhafte Studieneingangsphasen: Insbesondere zu Anfang eines Studiums kann die Kombination aus neuer Umgebung, neuen Menschen und vor allem neuen fachlichen Anforderungen zu einer Überforderung führen. Viele Hochschulen erproben daher Studienmodelle mit einer gestreckten Studieneingangsphase. Diese Testmodelle werden evaluiert, sodass die erfolgversprechendsten Bestandteile in einem nächsten Schritt von allen Hochschulen übernommen werden können.

Propädeutische Vorkurse (Online- und Präsenzangebote): Ein MINT-Studium setzt oftmals spezifisches fachliches Basis- und Vorwissen sowie notwendige mathematische, naturwissenschaftliche und/oder technische Kompetenzen voraus. Die niedersächsischen MINT-Hochschulen bauen ihr Angebot an vorbereitenden Kursen systematisch aus, um die fachlichen Kompetenzen zu vermitteln und zu stärken, die für einen erfolgreichen Studienstart von zentraler Bedeutung sind.

Studiengangskoordinatorinnen und Studiengangskoordinatoren: Ein Studium ist stets auch eine organisatorische Herausforderung. Darum unterstützen Studiengangskoordinatorinnen und Studiengangskoordinatoren MINT-Studienanfängerinnen und -Studienanfänger als Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in organisatorischen Fragen des Studiengangs.

Tutorien in erfolgskritischen Fächern: Insbesondere in den ersten Semestern gilt es in MINT-Studiengängen fachwissenschaftliches Basiswissen und -kompetenzen zu erwerben. Weil diese Kompetenzen wichtig für einen erfolgreichen Studienabschluss sind, werden Studienanfängerinnen und Studienanfänger durch Studierende höherer Semester unterstützt. In Tutorien werden die fachlichen Inhalte nachgearbeitet und vertieft.

Mentorenprogramm: Neben den fachlichen Herausforderungen fordert ein Studium junge Menschen gerade zu Beginn auch als Person. Als Ansprechpartner/-in für alle Fragen rund um den Studienstart stehen den MINT-Studienanfängerinnen und -Studienanfängern daher Mentorinnen und Mentoren zur Seite.

Standortkonzepte zur Schaffung studentischer Arbeitsplätze: Die moderne Hochschule ist auch eine Lernumgebung. Damit Studierende erfolgreich lernen und letztlich auch erfolgreich ihr Studium abschließen können, benötigen sie angemessene räumliche Angebote zum Lernen. Die Studierenden werden daher bei der Erarbeitung von Standortkonzepten für studentische Arbeitsplätze an allen MINT-Hochschulen einbezogen.

Fortführung "Niedersachsen-Technikum": Das Niedersachsen-Technikum ist ein erfolgreiches Modell, um interessierten Schulabsolventinnen mittels Praktikum und Schnupperstudium einen Blick in die MINT-Fächer zu ermöglichen. Die Mehrzahl der Teilnehmerinnen hat im Anschluss ein MINT-Studium begonnen.